JARDIN D´ombre
 & Katharina Acht
Salzamt ~ Linz ~ 2020

“Le paradis perdu”, das verlorene Paradies, meint die rätselhafte Unverortbarkeit und Allgegenwart idealer Orte. Wie die historisch nie fassbaren Gärten der Semiramis wirkt der von der Künstlerin begrünte Raum harmonisch, utopisch und dystopisch zugleich. Hier verbinden sich Pflanzen, Schattenwürfe und Licht zu einem konstruierten Idyll. Wie „ein hängender Garten, der sich in einen Raum inmitten der Stadt verirrt hat“ schwingt Evalie Wagners zarter Vorhang ausgewählter Pflanzen zwischen Werden und Vergehen, symbolischer Größe und Sentiment. Pflanzen als Motive der Kunst und der Garten in seiner vielschichtig-kulturgeschichtlichen Bedeutung inspirieren das Werk der Künstlerin, die sich intensiv mit diesen Themen auseinandersetzt. Ihr ästhetisches Vokabular umfasst überraschende Korrelationen und Modulationen - oft mit Referenzen und Verweisen zur Kunstgeschichte und Literatur, die sie in spielerischer Auseinandersetzung subtil in die Gegenwart holt. Es ist ein assoziativ-geheimnisvolles Vexierspiel mit Raum, Form und der Botanik als Metapher, angesiedelt zwischen Poetik und Konzept. Das eigentliche Element ist die Luft, das Licht, der Schatten zwischen den Pflanzen und Artefakten. Es sind jene Halbtöne, die das Sichtbare mit dem Unsichtbaren verweben. 

Photos: Katharina Acht

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