PAIRI DAEZA
GALERIE RUDOLF LEEB ~ PROJEKTRAUM ZIEGLERGASSE WIEN ~ 2021
“und meinem Traum, entknospen die Bäume.” Pablo Neruda, Oda a la jardinera
Von Mythen und Metamorphosen. “Pairi Daeza” ist altpersisch und bedeutet “eine Mauer, die einen Garten umschließt”. Aus diesem Begriff entwickelte sich später das “Paradies”. “Pairi Daeza” war eine reich bepflanzte, abgegrenzte Gartenlandschaft, in die kein neugieriger Blick hineinsehen und vor allem kein böser Geist eindringen sollte. Und natürlich nur dort, setzten die Götter ihre Füße auf die Erde.
Evalie Wagners Installation aus Pflanzen, Malerei und Objekten spielt mit Mythen und Elementen aus der Geschichte der Botanik. Der Bogen spannt sich von Eden, der Antike bis zum Plant Fever der Neuzeit.
In allen Weltkulturen gehört der Garten zu den Ur-Bildern, mit denen der Mensch sein Verhältnis zur Welt und seine Stellung in ihr zu fassen sucht. Geht man zurück zur ersten Metapher, der des Gartens als Paradies, so wird der Garten zum Bild, er repräsentiert eine mögliche oder ersehnte Wirklichkeit. Es fragt sich dabei, ob das Bild Ausgangs- oder Endpunkt sei, gefolgt von der grundsätzlicheren Frage, um was für eine Art Bild es sich hier handelt – um Urbild, Abbild, Trugbild – und in welchem Verhältnis Realität und Imagination zueinander stehen.
Mit freundlicher Unterstützung von Enuma Elis, der Kulturkommission Neubau und der Zweigstelle.
Ein besonderer Dank gilt Peter Schernhuber, Diagonale Graz und David Bröderbauer, Botanischer Garten der Universitat Wien für ihre erläuternden Statements.
Photos by Maximilian Haidacher