"Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge." (Novalis, aus Blüthenstaub, 1798)

Die Ausstellung zeigt das Stillleben im erweiterten Begriff. Auf den ersten Blick Unscheinbares, Gefundenes, und inszenierte Momentaufnahmen rücken in den künstlerischen Mittelpunkt. Evalie Wagner und Hannah Winkelbauer lösen in ihrer Malerei und ihren Zeichnungen Dinge aus ihrem ursprünglichen Kontext und halten sie mit feinsinniger Detailverliebtheit fest: Tote Tiere, Scherben, Federn, zerplatzte Luftballons, derangierte Blumen und sonstwie Kaputtes tummeln sich auf den Arbeiten, die als Ausgangspunkt für Gedanken über die Natur der Dinge und das Leben an sich dienen. Pragmatisch und poetisch erzählen die Bilder ihre Geschichten und rufen eigensinnig zum Widerstand gegen das unaufhaltsame Fortschreiten der Zeit auf. 

Evalie Wagner derangiert in ihren Gemälden alte Blumenstillleben, kaschiert Schadstellen mit Gold und wirft ihr Augenmerk auf sorgfältig ausgewählte Bruchstücke und gegenwärtige Ausschnitte. So entsteht ein kontemplativer Bilderreigen, fragmentarisch und unvermutet geheimnisvoll.

Photos: Christa Gaigg - Atelier Authentic